Fliegerlager in Schwarzheide-Schipkau

Das Fliegerlager des LFV Mainz fand vom 22. Juli bis 5. August 2000 statt. Brandenburg erwies sich als absoluter Glückstreffer, da es so ziemlich die einzige Ecke in der gesamten Bundesrepublik zu sein schien, in der überhaupt fliegbares Wetter vorzufinden war. Wir teilten dieses Glück mit den Teilnehmern der Europameisterschaft in Lüsse, einige Kilometer nördlich von Schwarzheide, die wir des öfteren auf Strecke zu Gesicht bekamen. Ansonsten war das Wetter während der rheinland-pfälzischen Sommerferien eher katastrophal, was sich allein darin äußert, daß ich selbst in diesem Zeitraum nur einen einzigen Start in Mainz gemacht hatte, der ein F-Schlepp in einem durch Glück erkannten Wetterfenster unter der Woche war.

Schwarzheide-Schhipkau ist ein sehr schöner Platz, der uns raumverwöhnten Mainzern mit seiner riesigen Grasfläche sehr entgegenkam. Auch die Einrichtungen wie Zeltplatz und Waschräume sind sehr gepflegt. Als nachteilig stellte sich jedoch heraus, daß auf dem gesamten Platz Rauchverbot herrscht, da er aus einem lockeren, zu Schwelbränden neigenden Torfboden besteht. Ausgenommen vom Verbot waren nur die geflieste Terrasse vor dem Clubheim und das Innere von Kraftfahrzeugen. In Aussicht auf drohende Entzugserscheinungen wurde der aus Mainz mitgebrachte Startwagen von einer kleinen Minderheit zum "Raucherbus" erklärt und ein Fach darin für Rauchutensilien reserviert, das zu tangieren für Nichtraucher den sicheren Tod bedeutet hätte. Des weiteren machte sich der Torf in seiner Eigenschaft als feiner Staub auf Mensch und Maschine bemerkbar, so daß auf den Bildern den Flugzeugen vielleicht ein bißchen Glanz fehlt. Dafür konnte ich im folgenden Winter einige Kilo dieses Staubs als schönes Andenken an dieses Fliegerlager aus der ASK 21 saugen...

36380 BytesHier die Schwelle der Piste 26R. Auch die Bezeichnung der Pisten kam uns sehr entgegen, weil identisch mit Mainz-Finthen. Nur daß Motor- und Segelflug auf einer Frequenz abgewickelt wurden, stellte für einige von uns doch eine gewisse Schwierigkeit dar. So kam es doch häufiger zu Positionsmeldungen wie: "Delta-26 im rechten Piste, äh, Gegenanflug auf 86 links, nein rechts." Im Hintergrund und sich auf der Fläche spiegelnd erkennt man das Werk Schwarzheide der BASF, das nur in mindestens 500 m überflogen werden darf.

30121 Bytes"Meine" ASK21, dahinter der Puchacz und in der Startaufstellung davor ein Bocian der Schwarzheider Segelflieger.

30057 BytesGruppenfoto mit Segelflugzeug. Hier hatten sich die beiden "Stammbesatzungen" der D-5721 versammelt: Hannah Distler, ihr Vater Enrico, meine Wenigkeit und Fabian Groh. Im Hintergrund ist auch der besagte, zum Raucherbus zweckentfremdete Startwagen sowie die Hänger von LS4, K 8 und DG 303 zu erkennen.

32879 BytesDaß die ASK21 und deren nähere Umgebung zu meinen bevorzugten Aufenthaltsorten gehört ist spätestens mit diesem Bild wohl eindeutig. Hier sind "wir" diesmal zusammen mit Florian Meyer, der damalige Jugendleiter des LFV Mainz und mein Vorgänger im Amte. Auch zu erkennen ist, daß der letzte Friseurtermin bei mir doch schon überfällig war...


Diese Bilder waren nach einem schon recht früh gescheiterten Streckenflugversuch entstanden. Zusammen mit Florian Meyer in der DG 303 D-4005 und Andreas Zind in der LS4-b D-4104 "MZ" hatten Thomas Heine und ich uns in der ASK 21 zu einem kleinen Dreieck aufgemacht. Ruru hatte auf dem Rückschlepp das Vergnügen, in der Wilga mitfliegen zu dürfen und konnte diese Fotos machen.

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Für die ganze Story mit ein paar mehr Bildern habe ich noch mal eine eigene Seite gemacht.


20811 BytesDer zweite Streckenflugversuch war dann doch schon weit erfolgreicher, vielleicht weil weniger geplant. Eigentlich hätte es nur eine etwas erweiterte Platzrunde werden sollen, aber als die Basishöhe weit mehr als als 2000 m erreicht hatte, und die Steigwerte die vier Meter pro Sekunde überstiegen, war die Entscheidung zu einem kleinen Flugplatz-Vieleck klar. Erste Wende war Finsterwalde, die zweite Bronkow und die dritte wieder Welzow. Dem Opti zufolge waren das 86,11 km. In der Flugdatei fällt vielleicht der fast perfekte Endanflug auf, der aber, ehrlich gesagt, purer Zufall war, da Welzow mal wieder thermisch mehr versprochen als gehalten hat, und wir so mit einer nur minimalen Reserve zurück nach Schwarzheide glitten.

17422 BytesSo sehe ich aus, wenn ich, schlecht rasiert, mich und Fabian in einem Segelflugzeug zu fotografieren versuche.


Fotos: Fabian Groh, Ruru Hesse, Turhan Kunt, Stefan Spiesmacher